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Streit mit Nachbarn

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Kommentar vom Betreiber

"Zwei Streithähne geben sich die Hand und versprechen einander ewigen Respekt und Anerkennung". So schön enden oft nur Filme, in denen sich der Zuschauer zuvor fragte, ob die Geschichte sich überhaupt noch ins friedliche wenden könnte?! Wer schon einmal einen großen Streit erlebt hat oder sich gerade in einem befindet, der kennt die andauernde Feindseligkeit, in der mindestens zwei Leute nicht klein nachgeben wollen. Ein Streit kann verschiedene Auslöser haben, z.B. durch einen Konflikt in der Familie, finanzielle Probleme oder auch etwas banales, wo es um den rumliegenden Müll geht. Wenn man einen Streit jedoch genauer betrachtet, bemerkt man, dass es nicht immer nur die äußeren Merkmale sind, die eine Anspannung verantworten. Meistens fühlen sich die Beteiligten wenig bis gar nicht richtig verstanden. Jeder gibt dem anderen die Schuld. Ganz offensichtlich liegt hier eine Missachtung oder Verletzung der jeweiligen Werte vor, was den Konflikt überhaupt auslöst. Die Eskalation verstärkte sich dann umso mehr, je unterschiedlicher die Meinungen und der Glaube wofür man steht auseinander liegen. Von gemeinsamer Harmonie wie bei den Streithähnen kann man hier noch lange träumen.

Dem Verursacher am Streit sollte man auch nicht immer die alleinige Schuld geben. Betrachtet man die verschiedenen Perspektiven aus der Streitsituation, so findet man schnell Beteiligte, die sich wenig beachtet, eingeschränkt oder in anderer Weise stark benachteiligt fühlen. Das führt dann schnell zum Ausbruch unterdrückter Emotionen. Das Bedürfnis nach Beachtung hat schließlich Jeder. Wie man es sich jedoch verschafft, ist vom Charakter und Abwägung dann sehr unterschiedlich. Entscheidet man sich dann doch für eine Konfrontation, kann die offene Aussprache sogar das innere Gleichgewicht wieder herstellen. Um dieses Gleichgewicht dann auch nachhaltig zu wahren, sollte natürlich die Dosierung passend abgestimmt sein, damit der Streit nicht zu einer endlosen Hysterie ausartet.

Ein Streit kann leider auch andere Gesichter annehmen. Manche Erscheinungen sind sogar schockierend und dürfen nicht toleriert werden. Wenn zum Beispiel ein Partner gerne mit Fäusten antwortet, sobald ihm etwas nicht passt, sind Grenzen der Gewalt bereits überschritten. Nur selten kann sich in solchen Fällen das Opfer mit Gegenargument verteidigen. Hat erst einmal die Angst die Rolle eines Streitschlichters angenommen, ist die Freiheit in Gefahr und ein offener Diskurs so gut wie unmöglich. In solchen Fällen kann man nicht mehr von Streit, sondern einer außer Kontrolle geratener Wut und Aggression sprechen, die uneingeschränkt sein Umfeld zu beherrschen sucht.

Um weiter beim Thema Streit zu bleiben, sollten wir uns auch hin und wieder fragen, wie gut wir unseren Streitpartner wirklich kennen. Ein Streitgespräch beginnt oft mit einem Widerspruch, wo nicht selten der Verantwortliche glaubt, dass der Angegriffene genau versteht, was mit dem Protest gemeint ist. So als müssten beide Beteiligten die Gedanken des jeweils anderen lesen können. Ein solches Missverständnis ist kaum verwunderlich wenn sich die Streitenden schon lange kennen und damit der Glaube entsteht, man könnte das Verhalten des Gegenübers leicht vorausahnen. Doch sobald die eigenen Erwartungen darin münden, dass Jemand anderes für unsere Zufriedenheit verantwortlich ist, machen wir uns schnell von dieser Person abhängig. Bevor wir uns in solchen Fällen darauf einlassen, dass der Streit überhaupt entbrennt, sollten wir uns daher auch fragen, ob wir zur Erfüllung unseres Glücks wirklich auf die Handlungen des Anderen angewiesen sind?    

Natürlich sollte das kein Grund sein, die Hilfe von anderen Personen abzulehnen. Im Gegenteil kann man Hilfe als ein Bekenntnis betrachten, wo die Helfer bereit sind uns die nötige Empathie entgegenzubringen. Nur wer bereit ist, sich mit verschiedenen Blickwinkeln eines Streits auseinanderzusetzen, findet bestimmt schon Bald sein Happy End.
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vom 27.05.2024

zum Thema: 'Angst vor dem Zahnarzt'

Kennt ihr das? Zahn ziehen und Wurzelbehandlung

Damals hab ich mir immer viel Zeit gelassen um mal zum Zahnarzt zu gehen, ich hatte einige unschöne Erfahrungen dadurch. Eine davon war eine Wurzelbehandlung die grade noch so geklappt hat. Das ganze hat aber nicht lange gehalten, sodass ich dann paar Monate später wieder zum Zahnarzt musste aber diesmal zu einem anderen Zahnarzt weil ich mit dem bisher keine guten Erfahrungen hatte. Leider lief es dort auch nicht besonders gut, der neue ZA sagte mir der Zahn muss gezogen werden. Das hatte er dann auch gemacht und es war schrecklich, dieses Geräusch im Kopf der der Abbricht und so das war krass. Hatte auch ganz schlimme Probleme danach mit Bl*t, seitdem habe ich noch viel mehr Angst und vermeide so gut es geht dorthin zu gehen. Kennt ihr das auch? Habt ihr vielleicht Tipps für mich wie ich wieder etwas entspannter werde in Bezug auf den Zahnarzt?
Gestartet am 27. Mai 2024 um 11:47 von Teilnehmer_782629630

vom 19.05.2024

zum Thema: 'Stress bei der Arbeit'

Wann wird Stress bei der Arbeit zu einer Gesellschaftsnorm?

Die Fragestellung in der Überschrift gehört eigentlich nicht gerade zu den Gebieten, in denen ich mich besonders gut auskenne. Trotzdem möchte ich mal einen kleinen Beitrag dazu schreiben, da dieses Thema fast Jeden (auch in Deutschland) betrifft. Da es auf dieser Seite momentan noch etwas still geblieben ist, (was entweder an der Sichtbarkeit oder wenigem Vertrauen liegen kann), möchte ich auch gerne zeigen, dass hier noch alles gut läuft und auf weitere Beiträge wartet :-)

Schaut man sich die Statistiken zu den Stresssymptomen an, so findet man schnell heraus, dass Ursachen zu den Arbeitsunfähigkeiten unter anderem Aufgrund von Burn-Out immer weiter zunehmen (https://de.statista.com/themen/161/burnout-syndrom Stand 2023). Wie und ob solche Statistiken auch die methodischen oder gesellschaftlichen Veränderungen mit berücksichtigen, kann man aus den reinen Zahlen oft kaum erkennen. Zum Beispiel ob die Ärzte in der Zwischenzeit Methoden anwenden, mit deren Hilfe eine Burn-Out Diagnose schneller und einfacher gestellt werden kann. Oder hat das Burn-Out Syndrom tatsächlich eine neue Trendwende erreicht, in der sich die Menschen häufiger wiederfinden, als zum Beispiel noch vor 10 Jahren?

So wie ich das selbst einschätzen kann, würde ich sagen, dass ich mit der Diagnose Burn-Out viel besser klarkäme, als wenn der Arzt von einer Depression sprechen würde.
Denn schon allein der Begriff Burn-Out wirkt für mich eher wie eine Herausforderung, an der man selbst gut arbeiten kann. Wenn ich also davon spreche "ausgebrannt" zu sein, dann erscheint dieser Zustand schon eher als etwas Kontrollierbares und damit auch als Etwas, was man bewältigen kann.
Im Gegensatz dazu folgt eine Depression dem Stigma des Aufgebens und somit einer Passivität, der man ausgeliefert zu sein scheint und wenn man nicht aufpasst sogar mit schlimmen Folgen.

Wer sich schon mal mit dem Burn-Out-Syndrom beschäftigt hat, der weiß, dass es sich hierbei eigentlich um eine Form der Depression handelt. Und dennoch finde ich es gut so, dass ein solcher Mode- bzw. Trendbegriff in die Welt gesetzt bzw. freigelassen wurde. Zumindest sehe ich dabei mehr Vor- als Nachteile. Denn sobald die Betroffenen durch diese scheinbar weniger schlimme Diagnose eher bereit sind mit sich und den Problemen um sich herum zu beschäftigen, dann ist das schon ein großer Erfolg.
Grundsätzlich kann man es doch nur begrüßen, wenn eine schlimme Diagnose, mit der wir uns konfrontiert sehen, nicht zu einer dauerhaften Schockstarre bei uns führt, sondern uns eher Hoffnung gibt, etwas dagegen tun zu wollen.

Wenn es also heißt: "ich habe sehr wohl Stress bei der Arbeit, aber ich komme damit gut klar", dann klingt das für mich schon eher nach Zuversicht.
Und wie man sich schon gut denken kann: Zu meinen größten Hoffnungen zählt natürlich ein offenerer Umgang auch mit solchen Themen wie Burn-Out, damit auch andere Menschen, die sich mit solchen Themen kaum auskennen, sich trotzdem immer gut informiert sehen.
Gestartet am 19. Mai 2024 um 12:42 von @Selbsthilfe-Netzwerk

vom 01.05.2024

zum Thema: 'Prüfungsstress'

Auch die Veröffentlichung dieser Plattform war von Prüfungsstress geprägt

Um das Eis zu brechen, traue ich mich hier mal selbst mit einem kleinen Beitrag. Die Veröffentlichung von Selbsthilfe-Netzwerk (und natürlich Anonym-Chat) kommt mir auch wie eine Prüfung vor, auf die ich mich zwei Jahre und ein paar Monate vorbereitet habe. In dieser frühen Phase ist es so, als würde ich mich gerade vor die breite Öffentlichkeit stellen und dabei versuchen zu erklären, was ich so gelernt habe und ob ich dieser ganzen Thematik überhaupt gewachsen bin.
Und obwohl mich die Öffentlichkeit gerade nicht live per Video oder an einem bestimmten Ort direkt ansieht, bin ich trotzdem etwas nervös. Schließlich hat die Leistung einen langen Atem erfordert und die ganzen Ideen werden jetzt auf die Bewährungsprobe gestellt.
Aber wer kann schon von sich behaupten, bei einer Prüfung nicht nervös zu sein?! Auch solche Sprüche, wie "Wenn du dich gut vorbereitet hast, brauchst du auch nicht nervös zu sein!" können nur von Leuten stammen, die sich gerade keine Sorgen um ihre Zukunft machen müssen.
Doch andererseits sollten Selbstzweifel hier keine überhand nehmen. Denn zu viele Zweifel lähmen nur und führen einen schnell zum Stillstand. Auch wenn nicht alles immer nur positiv verläuft, kann man schließlich aus eigenen (und fremden) Fehlern lernen und wachsen.
Nichts desto trotz hoffe ich natürlich, dass die nächste Phase meiner Prüfung – die jetzt erst gestartet ist – auf breite Akzeptanz stößt. In diesem Sinne habe ich dann auch keine Zweifel, dass wir hier noch viele Prüfungen gemeinsam überstehen werden :-)
Gestartet am 01. Mai 2024 um 07:26 von @Selbsthilfe-Netzwerk